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Spielsystem vs. Spielprinzipien

Nach meinem letzten Post über Spielprinzipien haben mich einige Nachrichten erreicht, mit der bitte, den Unterschied zwischen Spielsystem und Spielprinzipien zu erklären.

Viele verwenden sie beinahe als synonym, dabei beschreiben sie zwei ganz unterschiedliche Dinge. Wer als Trainer ein klares Konzept vermitteln will, sollte den Unterschied kennen. Deshalb hier eine einfache Erklärung, ohne Fachchinesisch, sondern so, wie man’s sich wirklich gut merken kann.


Das Spielsystem ist im Grunde die Anordnung der Spieler auf dem Spielfeld. Also zum Beispiel ein 4-3-3, 4-2-3-1 oder ein 3-4-3. Es gibt vor, wie viele Spieler in welcher Reihe stehen. Das sieht man meist schon beim Einlaufen oder beim Anpfiff. Es ist das, was man zuerst erkennt, wenn man sich ein Team anschaut.

Aber: Das Spielsystem alleine sagt noch nichts darüber aus, wie die Mannschaft spielt. Zwei Teams können im gleichen 4-3-3 auflaufen und völlig unterschiedlich spielen.


Hier kommen die Spielprinzipien ins Spiel. Sie beschreiben, wie eine Mannschaft in bestimmten Situationen handeln will.

Zum Beispiel:

  • Im Spielaufbau: Wollen wir flach von hinten rausspielen oder lieber direkt ins letzte Drittel?

  • Im Ballbesitz: Suchen wir Kontrolle durch viele Pässe oder wollen wir schnell nach vorne kombinieren?

  • Gegen den Ball: Pressen wir hoch oder stehen wir kompakt und warten auf Ballverluste?


Diese Prinzipien sind unabhängig vom gewählten System. Sie geben den Spielern Orientierung, was in bestimmten Spielsituationen passieren soll, egal ob wir im 4-3-3 oder 3-5-2 spielen. Und das macht sie so wichtig. Spielprinzipien sind das taktische Rückgrat eines Teams.


Stell dir vor, du baust ein Haus.

Das Spielsystem ist der Grundriss. Wo kommen die Wände hin, wo steht was?

Die Spielprinzipien sind die Art, wie du darin wohnst, ob minimalistisch, chaotisch oder gut organisiert.


Ein gutes System ist wichtig, keine Frage. Aber ohne klare Prinzipien bleibt es nur eine leere Hülle. Erst durch Spielprinzipien wird aus einer Formation ein funktionierendes Kollektiv mit Wiedererkennbarkeit. Genau das macht am Ende oft den Unterschied aus, egal ob im Amateur- oder Profibereich.


Wenn du Trainer bist: Überlege dir nicht nur, wie du deine Spieler aufstellst, sondern vor allem, was sie auf dem Platz tun sollen. Denn ein gutes Spielsystem ist nur der Anfang, die Prinzipien dahinter bringen Leben ins Spiel.

 
 
 

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